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Instrumentiertes Messrad – Fortschritt für Eisenbahnsicherheit und Gleisdiagnostik Das instrumentierte Messrad hat sich zu einem der wichtigsten Werkzeuge in der modernen eisenbahntechnischen Messtechnik entwickelt und liefert Echtzeit-Einblicke in die Messung von Rad–Schiene-Kräften sowie in die Analyse der Interaktion zwischen Fahrzeug und Gleis. Mit hochpräzisen Kraftsensoren ausgestattet, ermöglichen diese Systeme eine genaue Überwachung dynamischer Lasten, Vibrationsniveaus und Kontaktbedingungen zwischen Zugrad und Schienenoberfläche. In praktischen Anwendungen ist das Messrad ein zentrales Element bei Fahrzeugtests und Drehgestelldynamikprüfungen. Es unterstützt die Bewertung der Federungsleistung, der Radspurhaltung und der allgemeinen Fahrstabilität. Durch die Erfassung kritischer Daten bei Hochgeschwindigkeits- oder Schwerlastbetrieb hilft es Wartungsingenieuren, Anomalien frühzeitig zu erkennen und mögliche Entgleisungen oder Ausfälle zu verhindern. Die Technologie unterstützt zudem die Gleisüberwachung und die Erkennung von Unregelmäßigkeiten und ist ein wichtiger Bestandteil integrierter Diagnosesysteme für den Schienenverkehr. In Kombination mit Telemetriesystemen der Eisenbahn ermöglicht sie die drahtlose Übertragung von Testdaten für die kontinuierliche Überwachung der Fahrzeugdynamik — sowohl im Labor als auch auf realen Strecken. Darüber hinaus verbessert die Integration der Radsatzinstrumentierung in Forschungsdrehgestelle die Genauigkeit bei Studien zur Fahrzeug–Gleis-Interaktion und unterstützt fortgeschrittene Modellierung und Validierung zur Optimierung der Infrastrukturplanung. Diese Fähigkeiten tragen direkt zu einer verbesserten Eisenbahnsicherheitsausrüstung und optimierten Wartungsstrategien bei. Insgesamt stellt das instrumentierte Messrad einen Grundpfeiler der nächsten Generation der Schienenforschung und -diagnostik dar und befähigt Ingenieure, sicherere, effizientere und datengetriebene Schienennetze zu betreiben.

Instrumentiertes Messradsystem

About

Das instrumentierte Messradsystem (IMW) stellt einen bedeutenden Durchbruch in der Eisenbahndiagnostik dar — ein Rad, das den Gleiszustand buchstäblich „fühlen“ kann. In Zusammenarbeit zwischen dem IIT Kanpur, RDSO Lucknow und Neometrix Defence Limited entwickelt, verwandelt dieses hochmoderne System ein gewöhnliches Eisenbahnradsatzrad in eine aktive Sensorplattform, die in der Lage ist, die verborgenen Kräfte zu messen, die Sicherheit, Komfort und Leistung im Schienenverkehr bestimmen. Ausgestattet mit hochpräzisen Dehnungsmessstreifen, drahtloser induktiver Telemetrie und einer fortschrittlichen Datenerfassungseinheit misst das IMW vertikale und laterale Rad–Schiene-Kräfte, Vibrationen und Geschwindigkeit in Echtzeit, während sich der Zug von einem Standort zum anderen bewegt. Jede Radumdrehung liefert wertvolle Erkenntnisse — von Gleisunregelmäßigkeiten und Ausrichtungsfehlern bis hin zu Steifigkeitsschwankungen und Bogiedynamik, die sonst verborgen bleiben würden. Unterstützt durch einen speziell entwickelten hydraulischen Kalibrierprüfstand zur laborseitigen Validierung überbrückt das IMW die Lücke zwischen Simulation und Realität und ermöglicht Ingenieuren, das zu erkennen, was der Zug tatsächlich „fühlt“ — und so ein intelligenteres, sichereres und widerstandsfähigeres Eisenbahnnetz der Zukunft aufzubauen.
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Technical Details

Parameter Typischer Wert / Fähigkeit Bemerkungen
Vertikalkraft (Q) 0 – 200 kN Simuliert und gemessen
Lateralkraft (Y) 0 – 100 kN Für Untersuchungen zur Kurvenfahrt
Abtastrate Bis zu 5 kHz Erfasst hochfrequente Transienten
Telemetriekanäle 16 Gleichzeitige Messung von Dehnung / Zusatzsignalen
Telemetrie-Abstand 0.1 m Induktive Kopplungsdistanz
Raddrehzahl (Labor / Feld) 1000 U/min / 160 km·h⁻¹ Ausgewuchteter instrumentierter Radsatz
Kalibrierungsgenauigkeit ±0.5% FS Verifiziert auf hydraulischem Prüfstand
• Gleiszustandsüberwachung — Erkennung von Steifigkeitsänderungen, Setzungen, Spurverbreiterung oder Ausrichtungsfehlern.
• Fahrzeugdynamikforschung — Validierung von Fahrwerks- und Drehgestellmodellen.
• Bewertung von Fahrkomfort und Sicherheit — Korrelation von vertikalen/lateralen Kraftspektren mit Fahrqualitätsindikatoren.
• Entgleisungsprognose und Modellvalidierung — empirische Daten für NUCARS / SIMPACK sowie interne RDSO-Modelle.
• Wartungsplanung — vorausschauende Maßnahmen basierend auf Kraftkarten-Analysen.
• Lehr- und Forschungsplattform — Experimente zu Instrumentierung und Dynamik für Postgraduiertenstudien am IIT Kanpur und RDSO.
   
        

Key Features

  • Indigener instrumentierter Radsatz zur Messung der Rad–Schiene-Kräfte in Echtzeit.
  • Dehnungsmessstreifenbasierte Sensorik zur Messung von vertikalen, lateralen und torsionalen Lasten.
  • Kontaktlose induktive Telemetrie zur Energie- und Datenübertragung über Distanzen bis zu 0.1 m.
  • Hydraulischer Kalibrierprüfstand zur Simulation vertikaler und lateraler Lasten bis 250 kN.
  • Robustes DAQ-System mit 16 Kanälen und Abtastraten bis 5 kHz pro Kanal.
  • Echtzeit-Datenaufzeichnung mit GPS-Synchronisation und Kraftkartierung.
  • Kalibrierungsgenauigkeit innerhalb ±0.5% FS für zuverlässige Feldausführung.
  • Validiert in RDSO-Feldversuchen für dynamische Diagnostik und Sicherheitsforschung.

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Details

1. Projekt­hintergrund & Zweck
Zu Beginn der 2000er Jahre erweiterte Indian Railways sein Streckennetz schneller als je zuvor — doch eine grundlegende technische Frage blieb unbeantwortet:
Was genau erlebt ein Zugrad, wenn es über das indische Schienennetz rollt?

Jeder Kilometer Gleis erzählt eine andere Geschichte — Gefälle, Schweißnähte, Kurven, Bettungssteifigkeit und Unregelmäßigkeiten im Gleis.
Dennoch mussten sich Ingenieure jahrzehntelang auf theoretische Modelle und indirekte Schätzungen verlassen, um die dynamischen Kräfte zwischen Stahlrad und Stahlschiene vorherzusagen. Ohne direkte Daten konnten Sicherheitsmargen und Wartungspläne lediglich angenähert werden.

Das Measuring Wheel Technology Project im Rahmen der Technology Mission on Railway Safety (TMRS) wurde ins Leben gerufen, um genau das zu ändern. Unter der Leitung des IIT Kanpur und RDSO Lucknow, mit Neometrix Defence Limited als Industriepartner verantwortlich für das mechanische Systemdesign, die hydraulische Kalibrierinfrastruktur und die Instrumentierungsintegration, zielte das Projekt darauf ab, ein vollständig indigenes instrumentiertes Radsatzsystem zu entwickeln, das in der Lage ist, dynamische Rad–Schiene-Kräfte in Echtzeit zu messen — während des Fahrbetriebs zwischen Punkt A und B unter realen Einsatzbedingungen.

Dies war weit mehr als ein akademisches Experiment.
Es bildete die Grundlage für moderne Gleiszustandsüberwachung, Validierung der Fahrzeugdynamik und datenbasierte Eisenbahnsicherheit in Indien — das erste Mal, dass das Rad selbst die physikalischen Kräfte „fühlen“ und „melden“ konnte, denen es bei jeder Umdrehung ausgesetzt war.

2. Systemarchitektur & Technischer Überblick
Das Instrumentierte Messrad (IMW) ist ein multidisziplinäres System, das Präzisionsmechanik, Dehnungsmessstreifen-Instrumentierung, Telemetrie und hydraulische Simulation integriert. Es dient sowohl als Forschungswerkzeug als auch als Diagnoseplattform für Ingenieure, die das dynamische Verhalten zwischen Rad und Schiene untersuchen.

2.1 Instrumentierter Radsatz
Die zentrale Komponente ist ein hochpräzises Eisenbahnsrad, das mit Dehnungsmessstreifen in Vollbrückenschaltungen ausgestattet ist, um unabhängig zu messen:
• Vertikale Kräfte (Q) — verursacht durch statische und dynamische Achslasten  
• Laterale Kräfte (Y) — verursacht durch Kurvenfahrt, Sinuslauf und Ausrichtungsfehler  
• Torsions- und Kriechkomponenten, falls in der Konfiguration aktiviert  

Zentrale technische Merkmale:
• FEM-optimierte Positionierung der Messstreifen zur Trennung der Spannungsrichtungen  
• 350-Ω-Dehnungsmessstreifen mit Temperaturkompensation und hermetischer Abdichtung  
• Vibrationsfeste Montage und dynamische Auswuchtung (sicher bis 160 km/h)  
• Edelstahlverkabelung und Epoxidharzschutz für hohe Umweltbeständigkeit  

2.2 Induktives Telemetriesystem
Da Schleifringe für längerfristige Eisenbahnbetriebsgeschwindigkeiten ungeeignet sind, verwendet das IMW ein kontaktloses induktives Telemetriesystem zur Leistungs- und Datenübertragung.
• Sender (am Rad montiert): empfängt induktive Energie und überträgt konditionierte Sensorsignale.  
• Empfänger (am Drehgestell montiert): stellt eine stabile Erregung bereit und empfängt drahtlose Daten über einen Luftspalt von ≈ 0.1 m.  
• MT32-IND-TX/RX-, MT32-STG- und MT32-DEC16-Module übernehmen Multiplexing, Codierung und Decodierung von 16 parallelen Kanälen mit minimalem Rauschen.  
• Hochfrequente Trägermodulation gewährleistet Signalreinheit trotz Vibrationen, Feuchtigkeit und elektromagnetischer Störungen durch Fahrmotoren.  

2.3 Signalaufbereitung & Datenerfassung
Die Signale des Empfängers werden einer robusten DAQ-Einheit zugeführt, die integriert:
• Mehrkanalige Eingangskonditionierer für Dehnungsmesssignale (±10 V Eingangsbereich)  
• 16-Bit-A/D-Wandler mit ≥ 1 kHz Abtastrate pro Kanal  
• Encoder-Schnittstelle zur Erfassung von Rotationsreferenzen und Positionsmarkierungen  
• Synchronisation mit GPS oder Wegmessgebern zur Gleiskartierung  
Alle Daten werden in Echtzeit aufgezeichnet und mit Geschwindigkeit und Fahrstrecke korreliert, wodurch kontinuierliche Kraftprofile entlang der Route entstehen.  

2.4 Hydraulische Kalibrier- & Prüfstation
Die von Neometrix Defence Limited entwickelte und gefertigte hydraulische Kalibrierstation ist ein vollständig instrumentiertes Prüfsystem, das die kombinierten vertikalen und lateralen Belastungen simulieren kann, die ein Eisenbahnradsatz im Betrieb erfährt.

Zentrale Fähigkeiten:
• Zwei unabhängige servo-hydraulische Aktuatoren (vertikal / lateral)  
• Rotationsantrieb bis 1000 U/min für dynamische Kalibrierung  
• FEM-validierter Lastrahmen für 250 kN vertikal + 100 kN lateral  
• Integrierte Kraftmessdosen, Wegsensoren und Steuerungssoftware  
• Kalibrierungsgenauigkeit innerhalb ±0.5 % vom Endwert  
Die Anlage ermöglicht eine präzise Bestimmung der Kalibrierkoeffizienten, die gemessene Dehnung mit aufgebrachten Kräften verknüpfen — einschließlich Überprüfung von Linearität, Übersprechen und Hysterese vor dem Feldeinsatz.  

2.5 Software & Analytisches Framework
Die kundenspezifische Softwareumgebung bietet:
• Echtzeitvisualisierung vertikaler und lateraler Kräfte  
• Temperaturkompensation und Driftkorrekturalgorithmen  
• FFT-basierte Frequenzanalyse zur Identifikation von Vibrationssignaturen  
• GPS-verknüpfte Kraftkartierung für geographische Zuordnung  
• Export von Datensätzen nach MATLAB / LabVIEW / CSV für erweiterte Modellierung  
Dies ermöglicht Ingenieuren die Bewertung der Gleissteifigkeit, Analysen des Sinuslaufs sowie die Untersuchung des Rad–Schiene-Kontakts auf Basis eines einzigen integrierten Datensatzes.

3. Technische Spezifikationen
Parameter Typischer Wert / Fähigkeit Bemerkungen
Vertikalkraft (Q) 0 – 200 kN Simuliert und gemessen
Lateralkraft (Y) 0 – 100 kN Für Untersuchungen zur Kurvenfahrt
Abtastrate Bis zu 5 kHz Erfasst hochfrequente Transienten
Telemetriekanäle 16 Gleichzeitige Messung von Dehnung / Zusatzsignalen
Telemetrie-Abstand 0.1 m Induktive Kopplungsdistanz
Raddrehzahl (Labor / Feld) 1000 U/min / 160 km·h⁻¹ Ausgewuchteter instrumentierter Radsatz
Kalibrierungsgenauigkeit ±0.5% FS Verifiziert auf hydraulischem Prüfstand
4. Einsatz im Betrieb Nach der Kalibrierung wird der instrumentierte Radsatz auf einem speziellen Versuchswagen oder Drehgestell montiert und auf ausgewählten Strecken der Indian Railways eingesetzt. Während der Fahrt misst das Rad die Kräfte in Echtzeit, während Position und Geschwindigkeit gleichzeitig aufgezeichnet werden. Feldversuche im RDSO Lucknow bestätigten die Leistungsfähigkeit des Systems unter verschiedenen Betriebsbedingungen — variierende Lasten, Kurvenradien und Gleisgeometrien. Die Ergebnisse zeigten eine hohe Wiederholbarkeit, geringen Drift und eine klare Identifizierung von Gleisunregelmäßigkeiten, was die Eignung des Systems für dynamische Streckendiagnosen bestätigt. 5. Anwendungen • Gleiszustandsüberwachung — Erkennung von Steifigkeitsänderungen, Setzungen, Spurverbreiterung oder Ausrichtungsfehlern. • Fahrzeugdynamikforschung — Validierung von Fahrwerks- und Drehgestellmodellen. • Bewertung von Fahrkomfort & Sicherheit — Korrelation der vertikalen/lateralen Kraftspektren mit Fahrqualitätsindikatoren. • Entgleisungsprognose & Modellvalidierung — empirische Daten für NUCARS / SIMPACK und interne RDSO-Modelle. • Wartungsplanung — vorausschauende Eingriffe basierend auf Kraftkarten-Analysen. • Lehr- & Forschungsplattform — Experimente in Instrumentierung und Dynamik für Postgraduiertenprogramme am IIT Kanpur und RDSO. 6. Ingenieurtechnische Bedeutung & Vermächtnis Das Measuring Wheel Project war ein wegweisender Meilenstein in Indiens Bestreben, hochpräzise eisenbahntechnische Messtechnik im eigenen Land zu entwickeln. Zum ersten Mal lieferte ein vollständig indisches Konsortium — IIT Kanpur, RDSO und Neometrix Defence Limited — einen instrumentierten Radsatz und ein Kalibriersystem, das europäischen Importlösungen in Genauigkeit, Robustheit und analytischer Tiefe ebenbürtig war. Diese Innovation verwandelte die Forschung zur Eisenbahndynamik von theoretischer Modellierung zu evidenzbasierter Ingenieurwissenschaft und ermöglichte: • Entwicklung von Sicherheitsstandards basierend auf realen Messdaten. • Erste Grundlagen für zustandsbasierte Instandhaltung und intelligente Radsatzsysteme. • Eine Basis für spätere Arbeiten an bordeigenen Diagnosesystemen und digitaler Schieneninfrastruktur. Indem das Rad gewissermaßen „sprechen“ konnte, wurde die zuvor abstrakte Schnittstelle zwischen Rad und Schiene zu messbarem, umsetzbarem Ingenieurwissen. Jede Umdrehung des Rads trug nicht nur den Zug, sondern auch die Daten, die seine Sicherheit bestimmen — ein Zeugnis für indische Innovation, akademische Strenge und die technische Exzellenz von Neometrix Defence Limited.

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